17. Sep 2020
Am vergangenen Wochende fand in Chemnitz ein U22 Round-Robin-Turnier statt. Seit Beginn der Corona-Pandemie zählte dieses mit zu den ersten Vergleichen zwischen Kaderathleten. Der Box-Club und Bundesstützpunkt Frankfurt (Oder) nutze das Turnier für 4 Sportler als Standortbestimmung.
Das U22-Kaderturnier war ursprünglich als Qualifikationsturnier für die U22-Europameisterschaften in Sardinien/ITA geplant. Nachdem diese verschoben wurden, wurde auch der Qualifikationsmodus und -zeitraum angepasst.
Aus Frankfurt (Oder) reisten die Trainer René Benirschke und David Hoppstock mit 4 Sportlern an, um sich für die anstehende EM-Qualifikation vorzuempfehlen. Trainer Benirschke betreute Maxi Klötzer (54 kg) und Gina Spranger (60 kg). Die Athleten Vezir Agirman (75 kg) und Johannes Hickmann (69 kg) wurden von Trainer Hoppstock betreut.
Besonders erfolgreich verlief das Turnier für die Damen. Isgesamt standen hier sechs eindeutige Siege zu Buche, die Mut und Zuversicht für die kommenden Aufgaben machten.
Im ersten Kampf bekam es Maxi Klötzer mit Michelle Klich aus Nordrhein-Westfalen zu tun. Als ehemalige Angehörige der englischen Box-Nationalstaffel galt Klich als ernstznehmende Gegnerin. Dies hatte jedoch keine Auswirkungen auf den eindeutigen Sieg von Maxi (5:0 WP). Auch im zweiten Kampf konnte Maxi die Punktrichter gegen die Nordrhein-Westfälerin Lea Knieps einstimmig überzeugen. In Kampf Nummer 3 stand Maxi eine Kämpferin aus Bayern gegenüber. Amalia Mazarello war bereits zweifache argentinische Meisterin, aber auch sie musste sich einstimmig geschlagen geben.
Auch Gina Spranger boxte ein hervorragendes Turnier. Viona Wohlas aus Niedersachsen stand ihr dabei in Kampf Nummer 1 gegenüber, konnte jedoch dem einstimmigen Punktsieg für Gina nichts entgegensetzen. Auch die Nordrhein-Westfälerin Leonie Kohlmann musste sich im zweiten Kampf einstimmig geschlagen geben. In Kampf Nummer 3 glückte Gina die Ravanche gegen Lena Büchner. Der Kämpferin aus Niedersachsen musste sie sich im Finale der Deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr geschlagen geben. Dieses Mal konnte sie den Spieß umdrehen und erboxte einen klaren Punktsieg.
Ebenfalls erfolgreich starteten die Männer in das Turnier. Johannes Hickmann erboxte zunächst einen knappen aber verdienten Punktsieg gegen Chris Marco Eloundou aus Nordrhein-Westfalen. Aufgrund einer Verletzung war Johannes´ nächster Gegner kampfunfähig. Da das Weltergewicht nur mit drei Boxern besetzt war, kam Johannes leider zu keinem weiteren Kampf.
Doppelt Pech hatte der Mittelgewichtler Vezir Agirman. Nach einem hart umkämpften Gefecht musste sich Vezir knapp mit 2:3 WP geschlagen geben. Nicht wenige sahen das jedoch als klares Fehlurteil. Obendrein kugelte sich Vezir mit der letzten Aktion vor dem Schlussgong die Schulter aus und muss nun längere Zeit pausieren.
Insgesamt kann das Turnier als eine wichtige Teilnominierung für die Europameisterschaften angesehen werden. Das Bundesranglistenturnier Ende Oktober in Rostock wird schließlich den endgültigen Kader ermitteln.
Eine lange Pause ist demnach nicht angedacht. Bereits an diesem Wochenende findet am Frankfurter Stützpunkt ab Freitag ein Blocktraining statt. Mit Partnern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Thüringen, Bayern und Fürstenwalde sollen und wollen die Athleten ihre Stärken weiter ausprägen.
Das Blocktraining wird auch für den U19-Kader in Vorbereitung auf die bevorstehende EM-Qualifikation genutzt. Diese findet vom 8. bis 10. Oktober in Frankfurt (Oder) in Form eines Round-Robin-Turniers mit Polen statt. Für den Frankfurter Stützpunkt steigen Juliana Kebschull, Oskar Sobieszczyk, Michel Dobler, Nikita Uljanov, Ana Budimir-Bekan und Felicitas Ganglbauer in den Ring.
Auch die Bundesranglistenturniere der U15 bis zur Elite haben Trainer und Sportler gleichermaßen fest im Blick.
Foto: v.l. die Turniersieger aus Chemnitz Gina Spranger und Maxi Klötzer mit Trainer René Benirschke