09. Aug 2021
Die U19-Boxer vom Bundesstützpunkt Frankfurt (Oder) stellten sich erfolgreich einer schlagstarken Mannschaft aus Stettin. In 10 Begegnungen wurden die Kämpfer um Trainer David Hoppstock in manchen Begegnungen stark gefordert. Teilweise fehlt es an Wettkampferfahrung.
Vor einem großen Publikum konnten sich die jungen Kämpfer hervorragend präsentieren. Bis auf den letzten Stuhl waren alle Plätze besetzt in der Boxhalle des Sportzentrums. Angefeuert wurde auf beiden Seiten heftig. Genau so stellten die Organisatoren sich die Veranstaltung vor. So konnten die Sportler nochmal gute Wettkampfluft schnuppern. Denn der Trainingsvergleich diente unmittelbar der Vorbereitung der Deutschen Jugendmeisterschaften vom 17. bis 21. August in Velbert/Nordrhein-Westfalen.
Die Stettiner Auswahl reiste mit ihrer Top-Garde nach Frankfurt (Oder) an. Jeder der Kämpfer war (teils mehrfacher) Medaillengewinner oder Titelträger bei polnischen und/oder internationalen Meisterschaften. Genau die richtige Forderung für die erfahrenen Athleten, wie Oskar Sobieszczyk (57 kg), Björn Fischer (60 kg) oder Nikita Uljanow (67 kg), die dem hohen Niveau ihrer polnischen Kontrahenten problemlos standhalten konnten. Kampfbestimmend und von der Ringmitte aus agierend machten sie schnell deutlich wer Chef im ring ist. Auch Matti Häußler (75 kg), der sich einem deutlich schwereren Gegner zu stellen hatte, konnte zeigen, dass er die Folgen einer Corona-Infektion im April so langsam überstanden hat und wieder dabei ist seine Form zu finden. Die Neuzugänge an der Sportschule, Toni Schmädicke (67 kg, Eisenhüttenstadt, 2 Kämpfe) und Jason Zeller (75 kg, Zülpich, 4 Kämpfe) hatten sichtlich größere Probleme mit ihren Gegnern, in deren Startbüchern mehr als das Zehnfache an Kämpfen verzeichnet waren. Beiden gelang es jedoch, immer wieder Akzente zu setzen und somit ihr Entwicklungspotenzial zu unterstreichen. Joshua Liebe (86 kg) musste sich hingegen nach einem schweren Körpertreffer in der zweiten Runde seinem Gegner beugen.
Heiß her ging es bei den schweren Jungs. Laurens Hagen (92 kg, 5 Kämpfe), der als ehemaliger Kader-Ruderathlet erst seit etwa 3 Jahren in der Sportart Boxen trainiert, musste sich ebenfalls einem weitaus erfahreneren Kontrahenten stellen. Der untersetzte Stettiner Dawid Tkacz (28 Kämpfe, 20 Siege) attackierte Laurens immer wieder mit explosiven Aktionen. Dem ehemaligen Frankfurter Sportschüler gelang es mit zunehmender Kampfesdauer jedoch immer besser, die gegnerischen Aktionen abzuwehren und eigene Treffer zu setzen. Von der Ringmitte aus agierend beherrschte er seinen Gegner immer besser. Die dritte Runde konnte Laurens mit einem Schlaghagel zum Kopf des Gegners beenden.
Im Superschwergewicht (+92 kg) trat Nikita Putilov (13 Kämpfe, 11 Siege) für den Frankfurter Stützpunkt in den Ring. Da es für den Modellathleten aus Leipzig kaum noch erstzunehmende Konkurrenz in seiner Altersklasse gibt, hatte er sich dem routinierten Elitekämpfer aus Stettin, Mateusz Bereznicki (60 Kämpfe, 48 Siege) zu stellen. Dieser konnte sich geschickt den eindrucksvollen Aktionen aus der Frankfurter Ecke entziehen. Immer wieder kam Nikita jedoch mit wirkungsvollen Schlaghänden zum Kopf und Körper durch. Am Ende gab es keinen Zweifel an der Dominanz des Stützpunktathleten.
Am 17. August reist die 11-köpfige Frankfurter Delegation zu den Titelkämpfen nach Velbert. An 4 Wettkampftagen kämpfen die Athleten um Medaillen und Titel. „Zwei bis drei Goldmedaillen sollten eigentlich drin sein. Aber die Konkurrenz schläft natürlich nicht. Unsere Hausaufgaben haben wir jedoch gemacht!“, so Stützpunktleiter Stefan Köber optimistisch.
Fotos: Winfried Mausolf